PASUV - Polevaja
Avtomatishirovanaja
Sistema
Upravlenija
Vojsk
(feldmäßiges automatisiertes
System zur Führung der Truppen)
Einführung
Das AFFS ist für die Automatisierung der Prozessen zur Führung militärischer Einheiten einer bestimmten Führungsebene entwickelt worden. In der NVA sollte es in der taktischen Ebene, also Bataillon - Regiment - Division, und in der operativen Ebene, Armee - Front, eingesetzt werden.
Durch die Integration
neuer, hochleistungsfähiger Waffensysteme, wie die Fla-Raketenkomplexe
9K35M "Strela 10M" oder 9K33M3 "Osa-AK", das Führungssystem 1W-12
"Maschina" der Artillerie oder die Raketensysteme 9K79 "Totschka" sowie
9K714 "Oka" war es unumgänglich, eine rechnergestützte Führung
und Feuerleitung zu installieren. Durch die hohe Beweglichkeit der Panzer-
und Mot-Schützeneinheiten, gesteigert durch die Zuführung des
Kampfpanzers T 72, des Schützenpanzers BMP 1 und BMP 2, die Panzerhaubitzen
2S1 und 2S3M waren lange geschlossene Frontabschnitte kaum noch denkbar.
Die Zukunft gehörte kleinen, schnellen und kampfstarken Verbänden,
die geführt werden mussten. Gleichzeitig wurde es notwendig, Schnittstellen
zu geschaffen, an die sich auch nachfolgende Waffenkomplexe problemlos
anschließen ließen.
Bereits September
- Oktober 1983 trainierten Offiziere der NVA im Rahmen einer Erprobung
an einem Muster des AFFS für die taktischen Ebene das Inbetriebnehmen
und Koppeln der einzelnen Komponenten. Folgerichtig folgte die Bestellung
des ersten Systems für rund 160 Millionen Mark mit Einführungszeitraum
1985.
Die 7. PD übernahm, koppelte und nutzte den ersten Komplex ab 1986. Zu diesem Zeitpunkt fehlten die beiden Rechnerfahrzeuge ERK 1 und ERK 2 (Elektronischer Rechnerkomplex), die erst 1988 durch die SU geliefert wurden sowie sämtliche Elemente für die Bataillonsebenen. Im Dezember 1985 erhielt das MfNV die entsprechenden russischen Dokumentationen zur Übersetzung. Bis 1989 sollten drei weitere Komplexe, unter anderem für die Militärakademie und die 11. MSD, eingeführt werden. Ab 1990 sollte der verbesserte Komplex, beginnend für die 4. MSD, importiert werden. Es kam allerdings bis 1990 zu keinen weiteren Lieferungen mehr.
Im "Plan der Massnahmen zur Verwendung bzw. Vernichtung sensitiver Dokumente, Technik und Bewaffnung der NVA" von Anfang 1990 wurde festgelegt, dass das Automatisierte Feldführungssystem (PASUV), bestehend aus 26 Fahrzeugen (zusammengeführt im Stab der 7. PD) mit Begleitdokumenten und Kodiermitteln als Re-export zur Stornierung der Kosten für einen Hubschrauber Mi-24W an die UdSSR zurück zu geben ist. Bis zum 10.09.1990 war dieser Befehl ausgeführt.
Der Komplex für
die taktische Ebene besteht eigentlich aus fünf Teilsystemen:
Allgemeines Teilsystem 1 (Führungselemente,
Aufklärer, chemische Dienste)
Teilsystem 3 Truppenluftabwehr
Teilsystem 4 Fliegerkräfte
Teilsystem 2 Raketentruppen / Artillerie
Teilsystem 5 rückwärtige Dienste
Das Teilsystem
RD war für die NVA nicht vorgesehen.
Das AFFS war für
die automatisierte und nichtautomatisierte Gefechtsführung in drei
Regimen ausgelegt:
1. Regime,
die automatisierte Gefechtsführung mit kompletter Rechnereinrichtung
ERK zur Übertragung von Befehlen, Anordnungen, Meldungen und Informationen
über Bildschirm, der Lagedarstellung und Berechnung bestimmter Prozesse.
2. Regime,
die automatisierte Gefechtsführung ohne Rechnereinrichtung ERK zur
Übertragung von Befehlen, Anordnungen, Meldungen und Informationen
über Bildschirm, mit begrenzter Lagedarstellung und ohne Berechnung
von Prozessen.
3. Regime,
die nicht automatisierte Gefechtsführung, bei der nur die Nachrichtenmittel
des Komplexes genutzt werden.
Was konnte das AFFS:
Die Unmengen an Meldungen, Befehlen
sowie Anordnungen konnten ohne Zeit- und Informationsverlust vom Divisionsstab
bis in die zwölf Panzer- und Motschützen-Bataillone übermittelt
werden. Anders herum wurden Aufklärungsergebnisse, Vollzugsmeldungen
oder Situationsberichte von unterstellten Einheiten sofort an Vorgesetzte
übermittelt. Angaben zur militärischen Lage konnten an beliebigen
Stellen eingegeben werden und standen dann überall zur Verfügung.
Das gleiche traf auf Berechnungen aller Art zu.
Neben dem Kontakt von oben nach unten
und umgedreht war auch der Informationsaustausch in den Teilbereichen möglich.
Es bestand sogar die Möglichkeit, nicht zum AFFS gehörige Systeme,
z. Bsp. der TLA, mittels Übertragungsgeräte für Funkmessdaten
mit einzubinden.
Die "Automatisierte
Führungsstelle PU-12M" kann mittels des Datenübertragungsgerätes
S 23-1 alle relevanten Daten an die Fahrzeuge MP 21 und MP 22 übermitteln
und Befehle an unterstellte Fla-Raketenkomplexe, wie "Strela-10M", "Strela-1M"
oder "Osa-AK" bzw. an die Fla-SFL 23-4 weiterleiten. Die unmittelbare Funkverbindung
zum Vorgesetzten wird über das UKW-Funkgerät R-111 sichergestellt.
Streng genommen kann der Divisionskommandeur einzelnen Fla-Raketen-Komplexen
sofort die Bekämpfung einzelner Ziele befehlen.
Für die Wartung und Instandsetzung der einzelnen Elemente und Basisfahrzeuge waren hauptsächlich der RWD (Raketen- und waffentechnischer Dienst) und der Panzerdienst verantwortlich. Zusätzlich sollte eine Instandsetzungsgruppe in der Führungsebene Militärbezirk/Armee aufgebaut werden. In der Verwaltung RWD im MfNV sollte die Stelle eines "Oberoffiziers für Führungsstellen der Truppenluftabwehr sowie der Raketentruppen und Artillerie" eingerichtet werden. Als dritte neue Instanz musste in jeder Division die Schaffung einer speziellen Wartungsgruppe realisiert werden.
Bestandteile
des Komplexes der taktischen Ebene des AFFS in einer Panzerdivision:
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21M | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Divisionskommandeur |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21M | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Stellvertreter des Kommandeur und Stabschef |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21M | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Stellvertreter des Kommandeur auf dem Vorgefechtsstand |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21M2 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Leiter der Unterabteilung Chemische Dienste |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21M3 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Leiter der Unterabteilung Aufklärung |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 22 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Chef Truppenluftabwehr |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 23 | automatisiertes Führungsfahrzeug für die Gefechtsführungsgruppe der Fliegerkräfte |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 24M | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Chef Raketentruppen und Artillerie |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 24M1 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Stabchef Raketentruppen und Artillerie |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 24M1 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Stellvertreter des Kommandeur und Stabchef AR |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 24M2 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Kommandeur des Artillerieregiments |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 24M2 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Leiter Artillerie auf dem Gefechtsstand des MSR |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 24M2 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Kommandeur der Geschosswerferabteilung |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 24M2 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Kommandeur der 1. Artillerieabteilung des AR |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 24M2 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Kommandeur der 2. Artillerieabteilung des AR |
Funkmess-Informationsbearbeitungsstelle MP 25 | Spezialfahrzeug für die Bearbeitung von Funkmessinformationen |
Elektronischer Rechenkomplex 1 Stab Beta 3M | rechentechnische Sicherstellung des Stabes auf dem Gefechtsstand der Division |
Elektronischer Rechenkomplex 2 Stab RTA Beta 3M | rechentechnische Sicherstellung des Stabes RTA auf dem Gefechtsstand der Division |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 31 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Regimentskommandeur PR |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 31 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Stellvertreter des Kommandeur und Stabschef |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 31 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Regimentskommandeur PR |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 31 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Stellvertreter des Kommandeur und Stabschef |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 31 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Regimentskommandeur PR |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 31 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Stellvertreter des Kommandeur und Stabschef |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 31 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Regimentskommandeur MSR |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 31 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Stellvertreter des Kommandeur und Stabschef |
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Ich habe von Mai 1985 bis April 1988 meinen Wehrdienst als Unteroffizier
in der NVA abgeleistet. Ein Grund für die längere Dienstzeit
war, dass ich mit schwerer Technik zu tun haben wollte. Das ist dann wirklich
auch so eingetreten. An der Unteroffiziersschule in Weißkeißel
wurde ich als Panzerfahrer auf einem MT-LB ausgebildet.
Nach der Ausbildung wurde ich in das Artillerieregiment der 7. PD
nach Frankenberg versetzt. Dort übernahm ich eine 1W16, das Führungsfahrzeug
des Stabschefs einer Abteilung (aus 4 Batterien bestehend, wenn ich mich
recht entsinne). Nach der Ausbildung auf dem MT-LB war ich ob der Größe
des MT-LBU doch etwas erstaunt. Diese Maschine hatte ich vorher noch nie
gesehen.
Diese Führungsmaschine stand, als ich sie übernahm, in
der Artilleriewerkstatt des Regimentes, weil es ein Problem mit dem Rechner
gab. Dieser Zustand wurde fast zum Dauerzustand während meiner Dienstzeit
in Frankenberg. Immer wieder war die Maschine wegen eines Fehlers in der
Software des Rechners über Wochen nicht einsatzbereit. Zwei- oder
dreimal wurden wir zur Reparatur in eine Spezialwerkstatt nach Leipzig
verlegt und standen dort dann jeweils zwei bis drei Wochen bis der Rechner
wieder lief. Die Wartezeit resultierte meist daraus, dass der eine Spezialist,
den die NVA dafür hatte, offenbar sehr gefragt war und in der ganzen
Republik herumreiste. Die Anfälligkeit des Rechners gipfelte im Regiment
in Frankenberg dann darin, dass wir sehr zu meinem Leidwesen nur noch bei
großen Ausfahrten, sprich Übungen, mit raus durften und bei
kleineren Unternehmungen auf dem Übungsplatz des Regimentes in der
Kaserne bleiben mussten, damit das gute Stück ja keinen Erschütterungen
ausgesetzt wurde.
Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich den MT-LBU leidenschaftlich
gern gefahren habe. Da die Maschinen ja nicht so häufig bewegt wurden,
waren die seltenen Gelegenheiten dann besonders intensiv. Die Kraft und
Akustik des Diesels, die Geländegängigkeit eines Vollkettenfahrzeuges
und die trotzdem beachtliche Geschwindigkeit auf der Straße, die
recht stimmige Bedienbarkeit des Gefährtes, das hatte alles irgendwie
etwas Faszinierendes.
Irgendwann 1987/88 muß es dann gewesen sein, dass ich zweimal
zu Übungen in den Divisionsstab der 7. PD nach Dresden abkommandiert
wurde. Der Fahrer, für den ich einspringen durfte, verfügte nicht
über das nötige räumliche Sehen und brachte wohl auch sonst
nicht die nötigen fahrerischen Fähigkeiten mit. Warum sie gerade
mich nach Dresden schickten, wurde mir nicht gesagt. Natürlich hoffe
ich, dass es auch an meinem fahrerischen Können gelegen hat. Als ich
in Dresden ankam, machten die verantwortlichen Vorgesetzten und die übrige
Besatzung der Maschine erst einmal lange Gesichter, weil auch ich, wie
der zu ersetzende Fahrer, eine Brille trage. Aber sie konnten nun so kurzfristig
eh niemand anderen mehr heranholen und ich machte ihnen auch klar, dass
mich meine Brille bisher in keinster Weise irgendwie beim Fahren behindert
hatte. Im Nachhinein machte mir der Kommandant der Maschine ein sehr schönes
Kompliment, indem er sagte, dass er sich von mir auf dieser Maschine überall
hin fahren lassen würde.
Die Maschine, die ich fahren sollte, bekam ich erst sehr kurz vor
dem Abmarsch zu sehen. Ich durfte sie aus Geheimhaltungsgründen nicht
eher übernehmen. Sie war wohl noch ziemlich neu und deshalb besonderer
Geheimhaltung unterworfen. Ein Freund, den ich noch aus meiner Landwirtschaftslehre
her kannte und im Divisionsstab getroffen hatte erzählte mir, dass
die Maschine den Codenamen „Königstiger“ tragen würde. Die Bezeichnung
PASUV-Komplex habe ich erst jetzt über die militaertechnik-der-nva-Seiten
erfahren. Kurz vor dem Einsatz wurde ich in die besonderen Bestimmungen
eingewiesen. Ich durfte nicht in den hinteren Teil der Maschine schauen!
Das war wirklich ernst gemeint und wurde auch weitestgehend durchgesetzt.
Ich durfte also tatsächlich in der eigenen Maschine nur den vorderen
Teil betreten. Natürlich konnte ich trotzdem ab und an einen kurten
Blick in das Innere werfen. Am auffälligsten war der Computerbildschirm.
Die Tatsache, dass diese Maschine bereits einen derart modernen Computer
besaß, fand ich schon beeindruckend. Der Computer auf der 1W16 in
Frankenberg hatte noch eine recht große, mehrstellige numerische,
aus Leuchtbalken bestehende Anzeige, die eher vorsintflutlich anmaßte.
Das hier sah dann schon eher nach „Sieg des Sozialismus“ aus. Das nächste
war, dass die Maschine während der ganzen Übung separat bewacht
werden musste und nur ein kleiner Personenkreis Zutritt hatte. Dummerweise
war ich der, der mit einem zweiten Unteroffizier rund um die Uhr Wache
schieben durfte. Das war dann weniger lustig. Das interessanteste aber
war, dass es zur Bahnverladung auf einen kleinen Güterbahnhof am Bahnhof
Neustadt in Dresden gehen sollte. Die Verlegung dahin sollte abends geschehen.
Die Route führte über die damalige Otto-Buchwitz-Str., heutige
Königsbrücker Landstraße, eine viel befahrene Hauptstraße.
Auf dieser Straße wurden dann angeblich in den Häusern und auf
der Straße MfS-Mitarbeiter postiert, die darauf zu achten hatten,
dass niemand einen Fotoapparat aus der Tasche zieht. Auf dem Eisenbahnwagon
sollten die Maschinen abgeplant werden. Die Verlegung zum Bahnhof war dann
natürlich eine feine Sache. Die Panzerkolonne unter ohrenbetäubendem
Lärm in die Stadt hinunter, vorbei an abgesperrten Straßen,
wartenden Autos und Straßenbahnen, verwundert schauenden Menschen
... Panzerketten auf städtischen Straßenpflaster, das ist eine
besonderer akustischer Effekt! Dazu die schallreflektierenden Häuserwände.
Die Anwohner müssen in den Betten gestanden haben! Die Übung
an sich war dagegen dann eher unspektakulär. Bei der Rückverlegung
wurde dann wieder das selbe Prozedere durchgezogen.
Einige Zeit später wurde ich dann ein zweites Mal zu einer
Übung nach Dresden beordert. Selbe Maschine, selbe Besatzung. Diesmal
ging es per Wanderfahrt in den Einsatzraum, ein Übungsgebiet bei Leipzig.
Da es in Dresden nicht durch bewohnte Straßen ging, waren die Sicherheitsbestimmungen
wohl auch nicht so heftig. Ich entsinne mich nur noch daran, dass wir auf
der heutigen Stauffenbergallee an den Gebäuden der kasernierten Volkspolizei
vorbeikamen. Dort hingen natürlich alle neugierig an den Fenstern
und ich konnte es mir nicht nehmen lassen, mein inzwischen schon sehr kurzes
Maßband lustig im Fahrtwind wehen zu lassen. Die Wanderfahrt war
nicht ohne. Nach einer Panzerfahrt über sicher 5-6 Stunden, zu großen
Teilen im Dunkeln und auf unbefestigten Panzerstraßen, war ich dann
schon etwas breit. Auf der Übung selber fand ich es dann immer amüsant,
dass die Offiziere, die zur Besatzung gehörten und die bequem per
UaZ ins Einsatzgebiet gefahren waren, die Verlegungen im Gelände natürlich
voll mitmachen mussten. Ich war selber während der Fahrausbildung
oft genug hinten drin mitgefahren, bei Dunkelheit, ohrenbetäubendem
Lärm, Hitze und Dieselgestank, und hatte auch mehrere Male eine Tüte
bemühen müssen. Insofern konnte ich die blassen Gesichter bei
den wichtige Herren sehr gut verstehen.
Technisch gab es für mich als Fahrer bei der PASUV-Maschine
kaum Neues. Einer der wenigen Unterschiede, an den ich mich erinnere war,
dass die Stromversorgung stabiler als auf der 1W16 war und dass das separate
Stromaggregat für die Funkgeräte und die Rechentechnik nicht
mehr im Panzer, sondern in einem außen an der Wanne angebrachten
Kasten platziert worden war. Dadurch war der Lärmpegel im Panzer sicher
etwas geringer als bei der 1W16.
Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass ich gern an die Zeit als Panzerfahrer zurückdenke. Auch wenn es viele Negativpunkte beim Dienst in der NVA gab, der Kontakt und das Umgehen mit der faszinierenden Technik ist eine Sache, die ich nicht missen möchte. Ich gäbe einiges darum, mich heute noch einmal auf solch eine Maschine setzen zu dürfen und mit pfeifendem Turbo noch einmal eine Runde zu drehen!
René Stauß
In einer "ersten
Vorstellung zur Abgrenzung der Bedarfsträgerschaft einzelner Elemente
des AFFS der taktischen Ebene" von 1984 tauchen neben dem Bordrechner "ULAN"
auch andere Nachrichtenmittel auf, darunter die DFÜ-Technik "Redut-2B",
die in der Folgegeneration, dem vervollkommneten AFFS, zum Einsatz kommen.
Mit der Datenfernübertragungstechnik
Redut-2P ist der Aufbau eines automatisiertes und rechnergestütztes
Nachrichtensystems in der entsprechenden Einheit möglich. Es ist mit
Fernmeldegeräten der 3. Generation und der 4. Generation ausgerüstet.
Zur Steuerung, Überwachung und Führung des gesamten Nachrichtensystems
dient ein eigener elektronischer Rechenkomplex in Verbindung mit einer
Funkmess-Informationsbearbeitungsstelle.
Sämtliche
Führungsfahrzeuge sind auf Basis des gepanzerten Fahrzeuges MT-LBu
aufgebaut. Das Fahrzeug MP-31 für die Regimentsebene fällt weg,
dafür kommt das Kommando-Stabsfahrzeug MP 21R1, Basis MT-LBu. Der
gesamte Komplex besteht nur noch aus 22 Fahrzeugen. Im Bereich Artillerie
fehlen das eigene Rechnerfahrzeug sowie drei Kommando-Stabsfahrzeuge.
Bestandteile
des vervollkommneten Komplexes der taktischen Ebene des AFFS in einer Panzerdivision:
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21R | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Divisionskommandeur |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21R | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Stellvertreter des Kommandeur und Stabschef |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21R | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Stellvertreter des Kommandeur auf dem Vorgefechtsstand |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21R | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Leiter der Unterabteilung Chemische Dienste |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21R | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Leiter der Unterabteilung Aufklärung |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21R1 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Regimentskommandeur PR |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21R1 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Stellvertreter des Kommandeur und Stabschef |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21R1 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Regimentskommandeur PR |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21R1 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Stellvertreter des Kommandeur und Stabschef |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21R1 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Regimentskommandeur PR |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21R1 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Stellvertreter des Kommandeur und Stabschef |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21R1 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Regimentskommandeur MSR |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 21R1 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Stellvertreter des Kommandeur und Stabschef |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 22R | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Chef Truppenluftabwehr |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 23R | automatisiertes Führungsfahrzeug für die Gefechtsführungsgruppe der Fliegerkräfte |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 24R | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Chef Raketentruppen und Artillerie |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 24R1 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Stabchef Raketentruppen und Artillerie |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 24R1 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Stellvertreter des Kommandeur und Stabchef AR |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 24R2 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Kommandeur des Artillerieregiments |
Kommando-Stabsfahrzeug MP 24R2 | automatisiertes Führungsfahrzeug für den Leiter Artillerie auf dem Gefechtsstand des MSR |
Funkmess-Informationsbearbeitungsstelle MP 25R | Spezialfahrzeug für die Bearbeitung von Funkmessinformationen |
Elektronischer Rechenkomplex Beta 4 | rechentechnische Sicherstellung des Stabes auf dem Gefechtsstand der Division |
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Die Ausrüstung
einzelner Fahrzeuge mit Nachrichten- und SAS-Technik ist nicht bekannt.
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