Die Ausstattung der NVA bis ins Jahr 2000

Bei meinen Recherchen zum genannten Thema stieß ich auf ein Organ des Warschauer Vertrages (WV), den

Militärischen Wissenschaftlich-technischen Rat, kurz MWTR,

der nach meinen Erkenntnissen folgende Aufgaben erfüllte:

1. Der MWTR setzt sich aus Delegationen sämtlicher Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages zusammen. Er empfiehlt seinen Teilnehmerstaaten Technik und Ausrüstung, die in die Armeen aufgenommen werden können.

2. Jeder Teilnehmerstaat kann dem MWTR eigene Entwicklungsvorschläge von militärischer Technik unterbreiten. Signalisieren die anderen oder einzelne Staaten Interesse, werden Kooperationsvereinbarungen abgeschlossen, Lizenzübernahmen vereinbart, einheitliche taktisch-technische Forderungen -ETTF- besprochen und festgelegt. Modernisierungsmaßnahmen werden empfohlen, Preise und Stückzahlen festgelegt, Lieferverträge abgeschlossen bis hin zur Festlegung gemeinsamen Erprobungen.

3. Es werden grundsätzlich nur Empfehlungen ausgesprochen, die dann mit der eigenen Regierung, der Industrie usw.. debattiert werden.

4. Der Zeitrahmen wird auf fünf Jahre festgelegt, weitere fünf Jahre werden angedacht.
 
 

Die 24. Tagung des MWTR fand im November 1981 in Leipzig, DDR, statt.

Es wurden unter anderem folgende Probleme erörtert:

- 1980 wurde dem WV das Leitmuster des "Automatisierten Feld-Führungssystems (AFFS) PASUV" vorgestellt. Jetzt konnte die Ausrüstung für die einzelnen Divisionstypen festgelegt werden. Die MSD sollte mit 40, die PD mit 38 Kommando-Stabsfahrzeugen ausgerüstet werden.
- Das Versuchsmuster der 120-mm-Granatwerfer-SFL "PRAM" auf Basis BMP soll entwickelt und erprobt werden.
- Die Projektierung des gezogenen 152-mm-Systems "PATRIA" für die Divisions- und Armeeartillerie soll begonnen werden.
- Die Entwicklung der nachbeschleunigten 120-mm Wurfgranate wird fortgesetzt.
- Die Versuchsmuster der Funkmeßzünder für die 122-mm- und 152-mm-Haubitzen werden erprobt.
- Die Entwicklung der 30-mm-Fla-SFL "PROMET" aus der VR Polen wird eingestellt.
- Die Erprobung des Radzugmittels "TERA-77" wird abgeschlossen.
- Die Schaffung eines SPW "BMP-23" wird begonnen.
 
 

Die 26. Tagung des MWTR fand im November 1982 in Bukarest, SSRumänien, statt.

Für die Ausrüstung in den Armeen wird empfohlen:

- 120-mm-Granatwerfer "TUNDSCHA" auf Basis MT-LB
- Aufnahme der 73-mm-Splittergranate mit vorgefertigten Splitterelementen OG-9B in den Kampfsatz des BMP 1 für das 73-mm-Geschütz 2A28

Weitere Probleme, die erörtert wurden:

- Die Schaffung der 152-mm-Kanonen-Haubitze "PATRIA" wird fortgesetzt.
- Die Schaffung der Granatwerfer-SFL "PRAM" auf Basis BMP wird fortgesetzt.
- DIe Entwicklung des Pionieraufklärungsfahrzeuges "HORS" wird begonnen.
- Die ETTF an das AFFS der Front werden präzisiert. Grundlage bildet dabei das Leitmuster des AFFS für die taktische Ebene.

- Die NVA nimmt an der dreimonatigen Erprobung des Leitmusters des AFFS "PASUV" 1983 in der SU teil. Die Erprobung  findet in zwei Etappen statt:
    1. Überprüfung der taktisch-technischen Parameter bei einer Komplexerprobung
    2. Teilnahme an einer Divisions-Kommando-Stabsübung, bei der verschiedene Gefechtshandlungen durchgespielt werden
- Ziel der Erprobung ist:
    1. Sicherung der Vorbereitung der Produktion sowie der Qualität aller Elemente um Verzögerungen auszuschließen
    2. Klärung der Ausbildung von Kadern und der Nutzung des Systems
    3. Verständnis dafür gewinnen, dass nur ein Einsatz des Systems lohnt, wenn alle Divisionen ausgerüstet werden

Im Rahmen der Modernisierung des mittleren Panzers T 55A zum T 55AM2 schlägt die UdSSR auch den Einbau eines 690 PS starken Motors vor. Es handelt sich dabei um den Motor W46-5M, der auf der Basis des T 72-Motors W46-6 aufbaut. Die SU hat diesen Motor entwickelt, seinen Einbau in den T 55AM2 konstruktiv gelöst und praktisch realisiert. Der Motor ist eine Neuproduktion und weist folgende Merkmale auf:
                        - 690 PS bei 1900 u/min
                        - Lichtmaschine mit 6,5 kW-Leistung
                        - verkleinerter Auflader
                        - veränderte Anschlüsse zu den Öl-, Kraftstoff- und Kühlsystemen
                        - völlig verändertes Luftzuführungssystem
Der Teufel steckt dabei im Detail. Das Luftzuführungssystem wird völlig umgebaut, der Luftfilter neu konstruiert. Er besteht aus zwei separaten Teilen, einem Zyklon- und einem Kasettenfilter. Das ist eigentlich nichts neues, aber der aus 81 Zyklonen bestehende Filterteil wird außerhalb des Panzers, auf der hinteren rechten Kettenabdeckung unter gesondertem Panzerschutz (20 - 40 mm) aufgebaut. Da dadurch ein Außen-Kraftstoffbehälter entfernt wird, werden die zwei 200-l fassenden Rollreifenfässer mit einem Tankgeschirr, wie beim T 72, an das Kraftstoffsystem angeschlossen. Der Kasettenfilter bleibt wie der ursprüngliche Filter über dem Zwischengetriebe. Die Kraftübertragung bleibt fast unverändert. Die Rohrleitungen für die Öl-, Kraftstoff-, Kühl- und Luftzufuhranlagen erfahren umfangreiche Änderungen. Insgesamt müssen 438 Baugruppen bzw. Einzelteile verändert werden. Der Einbau des neuen Motors kann nur bei völliger Demontage des Panzers erfolgen, da umfangreiche Schweißarbeiten an der Wanne vorgenommen werden müssen. Im Endresultat erhöht sich die Beweglichkeit im Gelände um 10 - 12 %. Das Masse-Leistungsverhältnis steigt gegenüber dem Motor W-55U von 15,0 PS/t auf 16,5 PS/t trotz Masseerhöhung von rund 400 kg. Außerdem kommen Mehrkosten in Höhe von rund 350.000,- Mark pro Motor dazu. Die SU ist ab 1991 bereit, diesen Motor zu liefern.
 
 

Auf der 37. Tagung des MWTR wurden die Weichen für eine neue Etappe in der Ausrüstung der Staaten des WV mit Kampftechnik gestellt. Hier wurde die Hauptrichtung der Armeen des WV für den Zeitraum 1991 bis 1995 festgelegt. Eine große Anzahl neuer Waffensysteme steht auf der Tagesordnung, aber auch interessante Modernisierungsvorhaben kennzeichnen diese Tagung.

Die 37. Tagung des MWTR fand im April 1988 in Budapest, UVR, statt.

Die Hauptrichtung des Ausrüstung der Armeen des WV für den Zeitraum 1991 - 1995 lief auf folgende Schwerpunkte hinaus:

1. Qualitative Verbesserung der Panzertechnik bei unbedeutender Erhöhung der Anzahl der Technik
2. Qualitative Verbesserung der Panzerflotte durch Beginn der Zuführung neuer Panzer und Fortführung der Modernisierung vorhandener
3. Beginn der Produktion neuer SPW-Typen
4. Fortführung der Ablösung alter Artilleriesysteme (76- bis 100-mm) durch neue 122- bis 152-mm-Systems
5. weitere Einfuhr moderner Panzerabwehrwaffen
6. Einführung neuer Fla-Raketensysteme für die Landstreitkräfte
7. Einführung moderner Funkgeräte und beweglicher Nachrichtenknoten
8. Einführung automatischer Funk- und funktechnischer Aufklärungskomplexe
9. Umrüstung auf neue Fla-Raketen-Komplexe für die Einheiten der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung
10. Zuführung eines neuen Küsten-Raketenkomplexes

Ein interessanter Aspekt, der die Eigenständigkeit aller Teilnehmerstaaten recht anschaulich unterstreicht, ist die Entwicklung und Produktion "Automatisierter Feuerleitsysteme der Artillerie (AFLSA)". Da die SU nicht in der Lage war, alle Armeen des WV mit dem automatisierten Feuerleitsystem der Artillerie "1W-12 MASCHINA" auszurüsten, entwickelten fast alle Länder eigene Systeme. Die SU entwickelte aber ab Mitte der 80er Jahre bereits einen Nachfolgetyp, das System "FALZET". Was aber dabei raus kommt, wenn jeder Koch seine eigene Suppe kocht, zeigt sich, als es um die Kompatibilität mit dem AFFS "PASUV" ging. Nur das sowjetische "FALZET" konnte mit dem AFFS zusammen handeln. Diese Notwendigkeit nach Zusammenspiel zwischen AFFS und AFLSA schlug sich dann auch in den Forderungen an die einzelnen Staaten wieder.
Da die Beratung in Ungarn stattfand, demonstrierte die ungarische Armee das Zusammenwirken des eigenen AFLSA "Arpad". Für die NVA ergab sich daraus ein Vorschlag, der vorsah, sämtliche 1W-12-Systeme der NVA im Militärbezirk V zusammenzufassen und eventuell mit dem ungarischen "Arpad"-System zu modernisieren. Voraussetzung war die Kompatibilität mit dem AFFS "PASUV". Dem Militärbezirk III sollte dann komplett das "FALZET"-System zugeführt werden.

Für die Armeen des Warschauer Vertrages ergaben sich aus den genannten Hauptrichtungen folgende Aufgaben:

# Einführung des Raketenkomplexes TOTSCHKA mit Kassettengefechtsteilen
# Panzereinheiten mit Panzern besserer Qualität ausrüsten, den Bestand an T 72 auf 27% erhöhen und neue T 72S einführen
# Schützenpanzer BMP 2 und SPW 80 weiter bzw. neu in die Einheiten einführen
# neue Gefechts- und technische Sicherstellungsfahrzeuge sowie Instandsetzungs- und Bergefahrzeuge wie den WT 72 (CSSR), den WZT-3 (VR Polen) oder den TERA-77 (SRR)
# Austausch der Artilleriesysteme D-20 und ML-20 durch die 152-mm-SFL-Haubitze MSTA-B
# Einführung neuer Geschoßwerfer URAGAN, GRAD-T und PRIMA
# Umrüstung der Artillerieregimenter der MSD/PD auf 152-mm-Systeme
# Umrüstung der Artillerieabteilungen der MSR/PR auf 122-mm-SFL GWOZDIKA
# Umrüstung der Granatwerferbatterien der MSB auf selbstfahrende 120-mm-GW PRAM-S und TUNDSCHA
# Front- und Armeepanzerjägerregimenter mit 125-mm-Pak SPRUT ausrüsten
# Ausrüstung der MSK mit tragbaren PALR-Komplexen METIS
# Modernisierung des BMP 1 durch Umrüstung auf PALR "KONKURS"
# die Anzahl der Fla-Systeme auf Regimentsebene ist zu gering, auch durch die Einführung des Komplexes STROP und die Modernisierung der Fla-SFL ZSU 23-4 wird dieser Mangel noch nicht behoben
# Zuführung der Fla-Raketen-Systeme TOR und BUK auf Divisions- und Armeeebene
# Zuführung des Fla-Raketensystems IGLA-1 in die Bataillone
# Einführung neuer Minenstreu- und Minenräummittel sowie neuer Lande- Übersetzmittel
# Einführung des autonomen Systems zur Verarbeitung von Angaben zur chemischen und Kernstrahlungslage MARIZA
# Zuführung neuster Funkstationen POLJUS und ÄQUATOR auf höchster und operativer Führungsebene
# Standhaftigkeit der Nachrichtensysteme auf höchster und operativer Führungsebene durch den Einsatz von Satelliten- (BRIG), Troposphären- (BAJANIST) und Richtfunkstationen (AZID-2) erreichen
# Satellitenverbindungen bis auf die Ebene der Verbände
# die Ausrüstung garantiert standhafter SAS-Geräte vom Typ T-230-1A, T-230-2 und ISTORIK fortsetzen und die Zuführung neuer Gerätesätze vom Typ REDUT-2 beginnen
# Fortsetzung der Ausrüstung der Divisionen mit PASUV-Mitteln der taktischen Ebene und Beginn der Lieferungen der entsprechenden technischen Mittel für die operativen Ebenen
# Ausrüstung der Einheiten der funk- und funktechnischen Aufklärung mit automatischen Komplexen R-381T "TARAN-1", R-381U "TARAN-U" und KRTP-86 "TAMARA" sowie Stationen zur Aufklärung von Richtfunk-, Troposphären- und Satellitenverbindungen "BOLERO"
# Erhöhung der Effektivität der Führung des funkelektronischen Kampfes durch die Zuführung autonomer Störkomplexe und -stationen "MANDAT-B", R-378Ä, SPN-1, SPN-2, SPN-3 und SPN-4
# Umstellung der Fla-Raketen-Truppen der LSK/LV auf die Komplexe S-200D und S-300PMU, Überführung der Komplexe "DWINA" in die Reserve
# Zuführung modernster Funkstationen für die Truppenteile und Einheiten der LSK/LV, so die Systeme "DESNA-M", "NEBO", ST-68, "KASTA-2" und "NUR" (VR Polen)
Verbesserung der Stoßkraft der Seestreitkräfte durch Übernahme des Küsten-Raketenkomplexes "RUBESH-Ä"
 

Speziell für die DDR ergaben sich folgende Schwerpunkte:

+ Weiterführung der Modernisierung der T 55A und T 72, Ermittlung Bedarf an Motoren W46-5M
+ Beginn Einführung SPW 80, weitere Zuführung BMP 2
+ weitere Ausrüstung mit nach Lizenz gefertigten PALR "Konkurs" und "Bastion"
+ Beginn der Ausrüstung der NVA mit 152-mm-SFL-Haubitzen "MSTA-B" und 120-mm-GW-SFL "TUNDSCHA"
+ Modernisierung der TLA mit Systemen S-300PMU, STRELA-10 und BUK
+ Zuführung neuer Funkmeßstationen ST-68 und P-19
+ Festlegung des Bedarfes an Motoren W46-5M: die ersten Motoren ab 1992, bis zum Jahr 2000 maximal 830 Stück
 
 
 

Die beiden Tagungen im Jahr 1989 waren durch Präzisierungen auf allen Gebieten gekennzeichnet. Die Euphorie aus dem Vorjahr wich einer nüchternen Betrachtung der real machbaren. Politische Veränderungen in den Teilnehmerstaaten des WV und der in greifbare Nähe gerückte Abschluß des Vertrages über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSZE) machten ein realistisches Planen äußerst kompliziert.

Die 39. Tagung des MWTR fand im April 1989 in Warschau, VR Polen, statt.

Präzisierungen aus der DDR:

- die Serienproduktion der PALR "KONKURS" ist angelaufen, der Produktionsbeginn der PALR 9M117 des Komplexes "BASTION" wird für 1990 angekündigt.
- da Länder ihren Bedarf an PALR beider Systeme gekürzt bzw. gestrichen haben, kann der restliche Bedarf bis 1991/92 abgedeckt werden, dann wird die Produktion eingestellt
- die NVA wird bis 1995 keine Panzer T 72S einführen und auch bis 1993 keine tiefgreifenden Modernisierungsarbeiten in der CSSR und VR Polen am T 72 vornehmen lassen, lediglich die im RWN möglichen Modernisierungsarbeiten der T 72 werden bis 1993 weiter geführt (Zusatzpanzerung am Bug, Nebelgranatverschußanlage, durchgängige Seitenschürzen etc.)
- Modernisierungsarbeiten am T 55A werden planmäßig fortgeführt, allerdings wird kein neuer Motor W46-5M eingebaut
- bis 1993 sollen alle MSR/MSD und Lehreinrichtungen mit Panzern T 55AM2 ausgestattet und damit die Modernisierung abgeschlossen werden
- die NVA betrachtet die Entwicklung unbemannter Flugkörper als eine sehr notwendige Aufgabe und möchte sich an der Entwicklung beteiligen, die SU hat zu diesem Thema eine Beratung in Moskau, vom 5. - 9.06.1989, anberaumt
- der SPz BMP 1 wird zur Aufnahme des Minenräumsystems KMT-10 vorbereitet
 

Durch die Sowjetunion wird eine tiefgreifende Modernisierung älterer Kampfpanzer T 72 vorgeschlagen. Sie umfaßt unter anderem:
        - neue Kanone mit neuem Stabilisator und Feuerleitanlage
        - neuer Lenkwaffenkomplex "SWIR"
        - leistungsgesteigerter Motor mit veränderter Transmission
        - Veränderungen am Laufwerk
Die Modernisierungsarbeiten sind aufgrund umfangreicher Veränderungen an Wanne und Turm nur in den Herstellerwerken, also auch nur in der Sowjetunion, der VR Polen und der CSSR möglich.
 

Neue Kampftechnik, die zur Einführung vorgeschlagen wird:

~ das Dreikoordinaten-Rundblick-Funkmeßgerät "NUR-11" für große und mittlere Höhen aus der VR Polen
~ das automatisierte System zur Kernstrahlungs- und chemischen Aufklärung "MARITZA" aus der VRB
        - es besteht aus 6 Kommandeurs- und 27 Aufklärungsfahrzeugen
        - es warnt die eigenen Truppen, sammelt Angaben über die KCh- und meteorologische Lage und wertet sie aus
        - wird eingesetzt im Bestand einer MSD
        - kompatibel mit dem System 9S743, dem Kommando-Stabsfahrzeug MP-31 des Kdr. der MSD, Element des AFFS "PASUV"
        - Geschwindigkeit bei der KCh-Aufklärung bis 40 km/h
        - Datenübertragung bis 600 bit/s
        - Reichweite Funk bis 25 km
~ die gestreckte Minenräumladung "KOSODRZEWINA" im Startkontainer für den T 72
        - Länge der Ladung 100m
        - Reichweite 275 +/- 14m
        - Ausmaße der Gasse: Länge 100m, Breite je nach Minentyp 1,5 bis 4,5m
~ der Schützenpanzer "MLI-84" aus der SRR
        - Masse 16,6t, Besatzung 2/9 Mann
        - Bewaffnung: 73-mm-Kanone mit 40 Granaten, PALR-Startanlage mit 4 PALR, 2x7,62-mm-MG mit 2000 Schuß
        - ein 12,7-mm-Fla-MG mit 500 Schuß
        - Höchstgeschwindigkeit auf der Straße 65 km/h, im Wasser 7,3 km/h
~ das Berge- und Instandsetzungs-Radzugmittel "TERA-77" aus der SRR
        - Basis SPW TAB-77
        - Spezialausrüstung: 1,5t Hydraulikkran, 8,5t Seilwinde
~ der Aufklärungs-SPW "SVATAVA" aus der CSSR auf Basis BMP-1K
        - Masse 13,6t, Besatzung 6 Mann
        - Bewaffnung: 73-mm-Kanone 2A28 mit 76 Granaten, Startanlage für PALR 9M14M mit 7 PALR, 2x7,62-mm-MG-PKT mit 3500
          Schuß,
        - Höchstgeschwindigkeit auf der Straße 65 km/h, im Wasser 7 km/h
        - Spezialausrüstung: Laser-Entfernungsmesser für Entfernungen bis 5000m
        - Nachrichtenmittel: R-123M, R-130MT
        - bestimmt zur selbstständigen, lang anhaltenden Führung der Bodenaufklärung auf der taktischen Ebene
 

Die SU kündigt die Fertigstellung einer neuen 30-mm-Fla-SFL an.
 

Es werden eine Reihe drastischer Reduzierungen von Produktionszahlen bis 1990 in Folge unzureichender Produktionskapazitäten oder verspäteter Produktionsaufnahmen angekündigt. So z. Bsp.:

        o nur 30 SPW 70 von ursprünglich 800
        o nur 35 23-mm-Flak ZU 23/4 von 215
        o nur 35 Minenleger SUM von 40
        o nur 102 Panzer T 72 von 291
        o nur 30 122-mm-SFL-Haubitzen 2S1 von 162
        o nur 36 122-mm-Geschosswerfer von 74
        o Vom AFFS "PASUV" soll wegen der Unsicherheiten des Beginns der Serienproduktion bis 1990 Abstand genommen werden
 
 

Die DDR nahm vermutlich im April 1990 das letzte Mal an einer MWTR-Beratung teil. Diese 41. Versammlung ist von großen Unsicherheiten, Enttäuschungen und mehr oder weniger geschickten "Rückzugsgefechten" gekennzeichnet. Die DDR-Delegation versucht zu stornieren was zu stornieren geht, hält sich aus allen Entscheidungen heraus. Erst nach Klärung der innenpolitischen Situation ist man zu neuen Gesprächen, wenn sie dann noch in diesem Kreis geführt werden, bereit.

Die 41. Tagung des MWTR fand im April 1990 in Moskau, UdSSR, statt.

An neuen Systemen werden vorgestellt:

- 152-mm-SFL-Haubitze "PAT-S"
- Lenkrakete ZUBK-10 für den Komplex "BASTION"
- neuer automatisierter Feuerleitkomplex für eine AA
- Möglichkeiten der Modernisierung des Funktechnischen Aufklärungskomplexes "KRTP-81 RAMONA"
- gepanzertes Berge- und Instandsetzungsfahrzeug auf Basis T 72 "WZT-3"
 
 
 
weiterführende Informationen (bis 1995)
zurück zu Inhalte
Gesamtübersicht