Die Entwicklung der 85-mm-Flak 52-K begann 1937 im Werk Nr. 8, die Serienproduktion 1939. Im Mai 1940 wurde die Waffe in die rote Armee eingeführt. Die deutsche Wehrmacht nutzte die Kanone als Beutewaffe. Für den Bau des Geschützes wurde die Lafette der 76-mm-Kanone "SK" genutzt. Die 9,5 kg schweren Granaten haben eine Anfangsgeschwindigkeit von rund 800 m/s. Gefertigt wurde das Geschütz von 1939 bis 1945 mit einer Gesamtzahl von rund 14.200 Stück.
Besondere Merkmale war die 2-Achs-Sockellafette. Die Elemente der Rohrrücklaufeinrichtung, also Rohrbremse und Luftvorholer sind über und unter dem Rohr angeordnet. Die Waffe besaß in der KVP und NVA kein Schutzschild. Das Rohr ist mit einer Sechskammern-Mündungsbremse ausgestattet.
Die KVP erhielt
die ersten 24 Geschütze im Oktober 1952, zuzüglich zweier Lehrwaffen.
Weitere 6 Geschütze erhielt die VP-See ein Jahr später. Mit Gründung
besaß die NVA einen Gesamtbestand von 46 Geschützen. Diese wurden
entsprechend der Gliederung in den Flak-Regimentern (FR) der MB eingesetzt.
Jedes FR gliederte sich in sechs Batterien a sechs Geschütze. Der
Bedarf belief sich also auf mindestens 72 Flak. Da bereits im Oktober 1956
die erste 100-mm-Flak an die Offiziersschule der LaSK für Ausbildungszwecke
geliefert wurde und bereits ein Jahr später ein großes Kontingent
dieser Waffer folgte, blieb es bei diesen 46 Kanonen.
Zu einer 85-mm-Flak-Batterie
gehörten neben den sechs Waffen weiterhin eine Geschützrichtstation
GRS-4 sowie ein Kommando-Gerät 3. Mit Hilfe übergeordneter Rundblickstationen,
zum Beispiel RBS-8, bestimmten die GRS Entfernung, Flughöhe und Geschwindigkeit
des Zieles. Die Koordinaten des Zieles gelangten von der GRS zum Kommando-Gerät,
welches die notwendigen Vorhaltewinkel errechnete und auf Grundlage dieser
Werte die Richtmechanismen der Geschütze automatisch betätigte.
Vermutlich wurden die 85-mm-Flak ab 1958 für Mob-Verbände konserviert.
Die 1960 eingeführte
"Ballistische Feldstation für Flakartillerie" auf GAZ-63A wurde zum
Ermitteln der Anfangsgeschwindigkeiten für die einzelnen Granaten
genutzt. Sie kam auch bei der 85-mm-Flak 52-K zum Einsatz.
|
|
Die wichtigsten taktischen und technischen Angaben der 85-mm-Flak 52-K:
Kaliber | 85 mm |
Länge des gesamten Rohres | 4420 mm / 52 Kaliber |
Länge des gezogenen Teiles | 3493 mm |
Länge der Rohrbremse | 650 mm |
Anzahl der Züge | 24 |
|
|
Erhöhungswinkel | - 3 ... + 84 Grad |
Schwenkbereich | 360 Grad |
Höhe der Nullfeuerlinie | 1450 mm |
Höhe der Waffe
- bei Rohrerhöhung 0 Grad - bei maximaler Rohrerhöhung |
.
1800 mm 5530 mm |
Länge des Rohrrücklaufes
- normal - maximal |
.
600 mm 1150 mm |
Gesamtlänge | 5260 mm |
Breite
- in Feuerstellung - in Marschstellung |
.
4750 mm 1840 mm |
Raddurchmesser | 930 mm |
Bodenfreiheit | 400 mm |
|
|
Schußentfernung
- Weite - Höhe |
.
15.500 m 10.500 m |
Gewicht der Granate | 9,2 kg |
Gewicht des Schusses | 15,1 kg |
Anfangsgeschwindigkeit | 800 m/s |
Geschwindigkeit auf der Straße | 35 km/h |
Verschossen wurde
folgende Munition:
- Splittergranatpatrone UO-365
- Splittergranatpatrone UO-365 K
- Panzergranatpatrone mit Leuchtspur UBR-365
- Manöverkartuschen
|
|
|
Interessant ist
noch folgender Fakt! Im "Importplan (zur Orientierung)" wurden für
den Zeitraum 1956 bis 1960 fast 880 Flak-Geschütze berechnet. Darunter
105 Flak 52-K. Dazu sollten 15 GRS und 15Flak-Kommandogeräte geordert
werden.
Fotonachweis:
-
Erhart Gerecke
-
Jürgen Plate