Während die deutschen Flak im II. Weltkrieg ein Kaliber bis 12,8 cm erreichten, Prototypen sogar 15,0 cm und Entwicklungen bis 24 cm getrieben wurden, blieben die sowjetischen Geschütze bei bescheidenen 85 mm. Erst ab 1947 befasste man sich in der SU mit 100-mm- und 130-mm-Flak. 1949 kam das Projekt 152-mm-Flak KS 52 dazu. Der Grund ist denkbar einfach, es bestand kein dringender Bedarf. Die deutschen Bomber flogen nicht so hoch, so dass die 85-mm-Flak reichte. Und nach Stalingrad und Kursk bedrohten sowieso kaum noch Bombenflugzeuge sowjetische Städte. In Deutschland sah das schon anders aus.
Die Entwicklung
der 130-mm-Flak KS 30 begann 1947 im Werk Nr. 8. Die wichtigsten Eckdaten
waren: Geschoßgewicht bis 33,4 kg, Anfangsgeschwindigkeit 970 m/s
und maximale Schußhöhe 20 km.
1950 fanden die
ersten Schußversuche statt, ab 1952 sollte die Fertigung beginnen.
Mit der Serienfertigung wurde das Werk Nr. 172 beauftragt. Aber erst 1954
konnten die ersten 32 Geschütze das Werk verlassen. Bis zur Einstellung
der Produktion im Januar 1958 wurden 738 Kanonen produziert.
Im Laufe der
Zeit wurden verschiedene Verbesserungen am Waffensystem vorgenommen, so
die Erhöhung der Anfangsgeschwindigkeit von 970 auf 1100 m/s sowie
die Erhöhung der Richtgeschwindigkeiten.
Die NVA sollte
die ersten beiden Geschütze 1957 erhalten. Zusammen mit einer Geschützrichtstation
SON-30, 1985 130-mm-Splittergranaten und 40 130-mm-Panzergranaten. Im gleichen
Jahr wurde das Geschütz aus sämtlichen Importplanungen gestrichen.
Die wissenschaftlich-technische Entwicklung hatte dieses Waffensystem bereits
überholt. Bereits 1958, im Februar, wurden die Entwicklungsarbeiten
für den ersten mobilen Fla-Raketenkomplex der Truppenluftabwehr, eingesetzt
in den Landstreitkräften, begonnen. Dieser Komplex rollte am 1. Mai
1964 als Versuchskomplex 2K11 "Krug" über den Roten Platz.
|
|
|
Die wichtigsten taktischen und technischen Angaben der 130-mm-Flak KS 30:
Kaliber | 130 mm |
Länge des gesamten Rohres | 8266 mm / 63,6 Kaliber |
Länge des gezogenen Teiles | 6714 mm |
Anzahl der Züge | 28 |
|
|
Erhöhungswinkel | - 3 ... + 88 Grad |
Schwenkbereich | 360 Grad |
Höhe der Nullfeuerlinie | 1960 mm |
Höhe der Waffe
- bei Rohrerhöhung 0 Grad - bei Rohrerhöhung 88 Grad |
.
2690 mm 10510 mm |
Länge des Rohrrücklaufes
- bei 0 Grad Erhöhung - bei 88 Grad Erhöhung |
.
1450 - 1650 mm 1375 - 1500 mm |
Gesamtlänge | 11650 mm |
Gesamtgewicht im Feuerstellung
Gesamtgewicht in Marschstellung |
23500 kg
29000 kg |
Breite | 3075 mm |
Bodenfreiheit | 330 mm |
|
|
Schußentfernung | bis 19500 m hoch |
Schußentfernung | bis 27000 m weit |
Anfangsgeschwindigkeit | 970 m/s |
Feuergeschwindigkeit | 12 Schuß/min |
Geschwindigkeit auf der Straße | 20 km/h |
Besatzung | 10 Mann |
|
|
|
|
Fotonachweis:
-
Erhart Gerecke