57-mm-Panzerabwehrkanone ZIS-2 Modell 1943

1940 begann die Entwicklung der 57-mm-Pak F-31, die 1941 unter der Bezeichnung SIZ-2. Produziert wurde das Geschütz im Werk Nr. 92 "Stalin". Das Gewicht einer Granate betrug 3,14 kg, die Anfangsgeschwindigkeit lag bei 1000 m/s. Technische Schwierigkeiten ließen die Serienproduktion erst 1943 anlaufen. Am 15. Juni 1943 wurde die Waffe unter der Bezeichnung "57-mm-Panzerabwehrkanone Modell 1943" in die sowjetischen Streitkräfte eingeführt. Die Pak produzierte auch das Werk Nr. 235 ab 1945. Die Fertigung der Pak wurde 1949 mit insgesamt 13.400 Stück eingestellt.

Besondere Merkmale waren die zwei großen Tellerräder. Die Elemente der Rohrrücklaufeinrichtung, also Rohrbremse und Luftvorholer sind über und unter dem Rohr angeordnet. Das Schutzschild ist gerade mit Aussparungen für die Räder.. Das Rohr besitzt keine Mündungsbremse.

Die KVP erhielt eine einmalige Lieferung von 96 Geschütze im Oktober 1952. Dazu wurden vier Lehrwaffen empfangen. In der Perspektivplanung für die Bewaffnung und Ausrüstung der NVA von 1958 - 1960 kommt ihr keine weitere Bedeutung zu.
Eingesetzt wurde die Pak in den S4-Abteilungen (Panzerjäger-Abteilung) der A-VP-Bereitschaften. Bis 1958 wren 13 Geschütze in der 11. MSD disloziiert..
 
L
 eine versuchsweise mit einem aktiven Nachtsichtgerät ausgerüstete SIS-2


Die wichtigsten taktischen und technischen Angaben:


 
Rohr
Kaliber 57 mm
Länge des gesamten Rohres 4159 mm / 73 Kaliber
Länge des gezogenen Teiles 3444 mm 
Anzahl der Züge 24
Gewicht des Verschlusses 31 kg
Gewicht Rohr und Verschluß 340 kg
Lafette
 
Erhöhungswinkel - 5 ... + 25 Grad
Schwenkbereich +/- 27 Grad 
Höhe der Nullfeuerlinie 875 mm
Länge in Marschlage 6795 mm
Länge des Rohrrücklaufes
  - normal
  - maximal
.
970 - 1060 mm
1100 mm
Höhe bis zur Oberkante des Schildes 1375 mm
Höhe bei Schildzapfen 705 mm
Breite in Marschstellung 1697 mm
Spurweite 1400 mm
Raddurchmesser 845 mm
Breite der Reifen 165 mm
Bodenfreiheit 340 mm
Gewichtsangaben
Rohrwiege 110 kg
Oberlafette mit Richtmaschine 47 kg
Paar Räder 2x70 kg
Geschütz in Feuerstellung 1250 kg
Geschütz in Marschstellung 1780 kg
Einsatzdaten
Feuergeschwindigkeit 15 - 25 Schuß/min.
Höchste Schussentfernung mit Splittergranate 8400 m
Geschwindigkeit im Gelände 30 km/h
Anfangsgeschwindigkeit der Unterkalibergranate UBR-271P 1270 m/s
Anfangsgeschwindigkeit der Splittergranate 700 m/s
Anfangsgeschwindigkeit der Panzergranate mit Leuchtspurgranate 990 m/s
Geschwindigkeit auf der Straße 45 km/h


Verschossen wurde folgende Munition:
    - Splittergranatpatrone (mit einem oder zwei Führungsringen) UO-271U
    - Panzergranatpatrone mit Leuchtspur (abgeflachter Kopf und ballistische Haube) UBR-271
    - Panzergranatpatrone mit Leuchtspur (spitzer Kopf) UBR-271K
    - Panzergranatpatrone mit Leuchtspur (Vollgeschoss) UBR-271SP
    - Unterkaliber-Panzergranatpatrone mit Leuchtspur UBR-271P
    - Kartätsche USchT 271

Ab 1973 wurde die Munition konkretisiert:
    - Splittergranatpatrone (mit einem oder zwei Führungsringe) UO-271U
    - Splittergranatpatrone (mit zwei Weicheisen-Führungsringe) UO-271USch
    - Panzergranatpatrone mit Leuchtspur (abgeflachter Kopf und ballistische Haube) UBR-271
    - Panzergranatpatrone mit Leuchtspur (ogivaler Geschosskopf) UBR-271K
    - Panzergranatpatrone mit Leuchtspur (Vollgeschoss, abgeflachter Kopf und ballistischer Haube) UBR-271SP
    - Panzergranatpatrone mit Leuchtspur (ogivaler Geschosskopf, aufgelöteter Geschossspitze und ballistischer Haube) UBR-271M
    - Unterkaliber-Panzergranatpatrone mit Leuchtspur (spulehförmiger Geschosskörper) UBR-271P
    - Unterkaliber-Panzergranatpatrone mit Leuchtspur (stromlinienförmiger Geschosskörper) UBR-271N
    - Übungspanzergranatpatrone mit Leuchtspur UPBR-271
    - Übungspanzergranatpatrone mit Leuchtspur UPBR-271M


Zugmittel LKW Granit 27D
Flugplatzmuseum Cottbus
   

 

Fotonachweis:
    - Erhart Gerecke
    - Jürgen Plate

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