122-mm-SFL SU-122-54

Basierend auf dem Fahrgestell des mittleren Panzer T 54 begann im Juni 1949 die Entwicklung der 122-mm-SFL SU-122, Objekt 600. Um Verwechslungen mit bereits vorhandenen 122-mm-SFL zu vermeiden, wurde die Bezeichnung auf SU-122-54 erweitert. Produziert von 1952 bis 1956, wurden nur 100 Fahrzeuge gebaut.
Der Kampf- und Fahrerraum sind zusammengefaßt, der Platz des Fahrers ist in Fahrtrichtung rechts. Es wurde die 122-mm-Kanone D-49 verwendet, eine Modifikation der 122-mm-Kanone D-25T des schweren Panzers IS-2. Weiterhin kommen zwei 14,5-mm-MG KPWT, ein Bug- und ein Fla-MG, zum Einsatz. Kanone und Bug-MG sind gekoppelt, es wird getrennte  Munition verschossen. Die Richtmechanismen arbeiten elektro-mechanisch, das Rohr besitzt einen Ejektor. Zum laden des Bug-MG wird ein  pneumatisches System verwendet. Die Wanne ist aus gewalzten Panzerplatten geschweißt, die Stirnplatte ist durchgängig für Wanne und Gefechtshaube, die Seitenplatten sind geneigt. Zum Chassis gehört der 12-Zylinder-Viertakt-V-Dieselmotor mit Flüssigkeitskühlung, Kraftübertragung und Fahrwerk sind analog zum T 54.

In den ersten Gliederungen der NVA, in den Mechanisierten Divisionen und in den Infanteriedivisionen, waren 122-mm-SFL-Batterien vorgesehen. Insgesamt wären das acht Batterie a zwölf SFL, insgesamt also 96 SFL gewesen.
Im "Importplan (zur Orientierung) für den Zeitraum 1956 - 1960" ist ein Gesamtbestand von nur 25, als SU-122 (SFL-122) bezeichneten Waffen die Rede. Sie sollten bereits 1956 geliefert werden.
Mit dem Befehl 99/56 des MfNV zur Schaffung von MSD statt der MD und ID fielen diese Waffen zu Gunsten von mittleren Panzern weg. Schade!
 


Die wichtigsten taktischen und technischen Angaben der 122-mm-SFL SU-122-54:


Basis mittlerer Panzer T 54
Gefechtsmasse 36,0 t
Ausmaße:
 Länge gesamt 9970 mm
 Länge Wanne 6000 mm
 Breite 3270 mm
 Höhe 2060 mm
 Spurbreite 2640 mm
 Bodenfreiheit 425 mm
 Kettenbreite 580 mm
 Kettenauflagelänge 3840 mm
Kraftstoffvorrat 724 l (530 l innen, 194 l außen)
Höchstgeschwindigkeit 48 km/h
Fahrbereich Chaussee 400 km
Besatzung 5 Mann
Watfähigkeit 1,4 m
Steigfähigkeit 30 Grad
Überschreitfähigkeit 2,7 m
Kletterfähigkeit 0,73 m
Bewaffnung:
 Kanone 1 x 122 mm D-49 L/484
 Kampfsatz 35 Granaten
Richtbereich:
 vertikal
 horizontal

- 4 ... + 16 Grad
+ / - 8 Grad
 MG 2 x 14,5 mm KPWT (ein Fla-MG, ein Bug-MG)
 Kampfsatz 600 Patronen
Funkstation 10 RT-26Ä
Bordsprechanlage TPU-47
Motor 4-Takt-Diesel / 12 V
 Bohrung/Hub 150/180 mm
 Hubraum 38,88 l
 Leistung bei Drehzahl 520 PS / 1800 U/min
 Kühlung Wasser / Lüfter
Panzerung
 Bug/Front 100 mm
 Seite 80 mm
 Decke 20 mm
 Heck 20 mm
Fahrwerk
 Anordnung Leitrad / Antriebsrad vorn / hinten
 Anzahl Laufrollen  10
 Anzahl Kettenglieder 91
 Federung Drehstabfederung



Das Fahrzeug besaß den Mischbild-Entfernungsmesser TKD-09, mit dem der Kommandant die Entfernung bestimmen konnte. Der Richtschütze hatte das artilleristisches Zielfernrohr S-71-24 zur Verfügung, mit dem bis 13 400 m weit geschossen werden konnte. Für die Feuerführung bis 6 000 m nutzte er das ZF TSCH-2-23. Verschossen wurden unter anderem die Vollkaliber-Panzergranaten BR-471 und BR 471B. Sie durchschlugen bei einem Auftreffwinkel von 90 Grad und einer Entfernung von 2 000 m monolite Panzerung von 125 mm.

Fotonachweis / Vorschriften:
    - Erhart Gerecke
 

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